Spagyrik

Die Spagyrik (Griechisch spao = "trennen" und ageiro = "vereinigen, zusammenführen") ist der heilkundliche Teil der Alchymie, die in vorgeschichtlichen Zeiten entstand. Die ältesten Hinweise auf eine Existenz der Alchymie findet man in China, Indien und Ägypten. Der bekannteste und zugleich letzte bekannte europäische Alchymist und Spagyriker war Paracelsus:"Darum so lern Alchemiam, die sonst Spagyriam heisst, die lernt das Falsche scheiden von dem Gerechten."

Durch bestimmte Verfahren wie Mazeration, Extraktion, Destillation, Konjugation wird die Heilkraft der Ausgangssubstanz weitestmöglich aktiviert. Der Grundgedanke ist dabei, die drei philosophischen Prinzipien der Alchymie in der Herstellung von Arzneimitteln umzusetzen. Diese Prinzipien sind Sal (Physis / stoffliche Basis), Merkur (Lebenskraft / generelle Heilkraft der spagyrischen Essenz) und Sulfur (Seele / spezielle, persönliche Heilkraft des Spagyrikums).

Somit nutzt die Spagyrik die drei Lebensgrundlagen der Pflanzen: organische Chemie, mineralische Chemie und die verschiedenen Energieniveaus. Sie bezieht sich auf den Körper, die Seele und den Geist und nutzt den Zusammenhang zwischen der Pflanze und dem Menschen, der uns antreiben soll, nach der Bedeutung der Krankheit zu suchen, dem eigentlichen Ursprung.

Dabei sind spagyrische Essenzen ungiftig und unschädlich. Sie gehören zu den wirksamsten und verträglichsten pflanzlichen Arzneimitteln. Spagyrische Essenzen bewähren sich sowohl bei akuten als auch bei chronischen Krankheiten immer wieder aufs neue und vermögen mancher nicht richtig fassbaren Krankheit den Boden zu entziehen.

Somit schlägt die Spagyrik eine Brücke zwischen der Phytotherapie und der Homöopathie und ist doch ein ganz eigenständiges ganzheitliches Therapieverfahren.