Die universelle Lebensenergie wird Kraft, Erkenntnis und Licht verleihen, auf welchem Weg man auch immer reist.

Es gibt fast so viele Versionen, wie Reiki zu uns kam, wie es Reiki-Praktizierende gibt.

Bis in die 1990er Jahre gab es keine genauen Quellen über die Entstehungsgeschichte und über den (Wieder-)Entdecker, Mikao Usui. Dies änderte sich erst durch die Nachforschungen von Frank Arjava Petter, einem deutschstämmigen Reiki-Meister, der lange Zeit in Japan lebte und der erste westliche Reiki-Lehrer dort war.
Er sprach mit Menschen, die eine enge Bindung zu Usui gehabt hatten, suchte nach Originaldokumenten und stellte so die bis dahin vorherrschenden Mythen und Geschichten auf einen solideren Boden der Tatsachen. Daher halte ich mich an das, was Petter herausfand:

Mikao Usui (1865 - 1926) wurde in dem Dorf Yago (Bezirk Yamagata der Gifu-Präfektur) in Japan geboren. Als Kind lernte er in der Schule und im Kurama-Tempel am Berg Karuna den Buddhismus kennen.

Es gibt Hinweise darauf, dass er Ki Ko, eine japanische Form des Qi Gong, sowie asiatische Heilmethoden erlernt hat Er war Kaufmann, verheiratet und hatte zwei Kinder. Er studierte in mehreren westlichen Ländern und in China. Er las viel und verfügte über großes Wissen u. a. in Psychologie und Theologie (östlicher wie westlicher Religionen).

Nach einem geschäftlichen Misserfolg im Jahre 1914 beschloss Usui, buddhistischer Mönch zu werden. Nach vielen Jahren geistiger Übungen meditierte Usui Sensei , wie es seine Gewohnheit war, am Wasserfall des Berges Kurama. Noch heute meditiert man dort und lässt das Wasser über seinen Kopf laufen, um so das Kronenchakra zu reinigen.

Nach 21 Tagen der Meditation erlebte er 'Satori', was soviel wie ‚plötzliches Verstehen' oder ‚vorübergehender Einblick in eine höhere Ordnung' bedeutet. In seinem Fall war dies ein starkes geistiges Licht, nämlich die Reiki-Energie. Nach dieser Erfahrung begann er, Reiki zu praktizieren.

1921 gründete Mikao Usui die Usui Reiki Ryoho Gakkei (Usui Reiki-Heilungsgesellschaft) in Tokyo. In den 40er Jahren gab es bereits ca. 40 Reiki-Schulen in Japan. Das System war in sechs Stufen unterteilt; man benutzte bereits die gleichen Symbole wie heute.

1926 starb Usui Sensei an einem Gehirnschlag. Sein Grab befindet sich im buddhistischen Saihoji-Tempel in einem Vorort von Tokyo.

Um Mikao Usui ranken sich zahlreiche Legenden. So soll er Arzt, christlicher Mönch und Leiter der Doshisha Universität von Kyoto gewesen sein und an der University of Chicago studiert haben. Er soll Bettler geheilt haben und die Reiki-Symbole als Erleuchtung nach wochenlangem Fasten und Meditieren erhalten und später in Tibet studiert haben. All diese Legenden haben wenig bis gar keinen realen Hintergrund.

Allerdings ist sehr wahrscheinlich, dass Usui Sensei viele der Opfer des großen Tokyoter Erdbebens von 1923 heilte. Auch wurde er, wie übrigens jährlich viele Tausend Japaner, vom Tenno geehrt. Es bedarf jedoch keiner Erfindung und Mythen, die tatsächliche Leistung Mikao Usuis zu schätzen. Er entdeckte Reiki, heilte viele Menschen physisch wie psychisch und gab sein Wissen systematisch in Kliniken, Schulen und bei Einweihungen weiter.